Bestimmmung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten - IgG 4- Tests- Teil I

Seit einigen Monaten fallen mir vermehrt Anzeigen von Firmen auf, die dafür Werben in null Komma nichts alle deine Unverträglichkeiten über Speichel oder ein paar Tropfen Blut herauszufinden. Alles neu und super cool? Nichts da! Schon bereits während meines Studiums und ersten Praktikums kursierten Tests auf vermeintliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten - die sogenannten IgG4 -Tests. Heute sind wie meiner Einschätzung nach wesentlich günstiger geworden, aber das Prinzip bleibt dasselbe. Es ist Quatsch! Natürlich möchte man einem Klienten, der gerade mehrere hundert Euro für sinnlose Tests ausgegeben hat nicht sagen, das nur ungerne sagen, aber sowohl damals als auch heute gibt es einen Grund dafür, warum Krankenkassen diese Tests nicht bezahlen: sie haben keine Aussagekraft. Wenn man nach einer Allergie sucht, werden andere Antikörper gemessen, nämlich IgEs. IgG - Antikörper produziert unser Körper einfach Mal grundsätzlich gegen Fremdkörper und ist hier vorallem bei der Bekämpfung von Infektionen aktiv. Ist so ein Test also positiv auf ein Lebensmittel, bedeutet das, dass man dieses Lebensmittel schon Mal gegessen hat (wow, was für eine Aussage) und dass das Immunsystem funktioniert. Zudem kann es auch ein Hinweis darauf sein, dass die Darmbarriere (denn ein Großteil des Immunsystems sitzt im Darm) etwas durchlässig ist und evtl ein sogenanntes Leaky gut syndrome vorliegt. Für diese Diagnose ist der Test allein aber auch nicht aussagekräftig genug! . Fazit: Ein IgG4- Test liefert keine aussagekräftigen Ergebnisse, sondern verunsichert Menschen nur unnötig. Zudem ist durch zu große Einschränkungen der Lebensmittelauswahl die Gefahr von Nährstoffmängeln erhöht - also Finger weg davon!

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Franziska Alica Pusch